Die ganze Stadt wird diese Woche bunt leuchten! Zur Hamburger Pride Week werden sowohl von der Stadt Hamburg, als auch von unzählbaren Organisationen, Vereinen, Freiwilligen und Firmen unsere schöne Metropole noch ein bisschen herzlicher gemacht, um unsere Diversität in allen Aspekten zu feiern!

Rund um die Uhr könnt Ihr queere Veranstaltungen besuchen, spannenden Vorträgen und Diskussionen zuhören, sowie vielseitigen Führungen und Ausstellungen beiwohnen - alles mit besonderem Augenmerk auf unsere Vielfalt, die wir täglich leben. Das Highlight dieser Woche ist die große CSD-Demonstration am 3. August, die von Hamburg Pride organisiert wird, ganz unter dem Motto "5 vor 12! Du & ich gegen Rechtsdruck."

Die Popularität der Pride Week kommt nicht von Irgendwo: Gar nicht so lange her sind die Zeiten, wo gleichgeschlechtliche Eheschließungen, nicht binäre Geschlechtsangaben oder nicht cis-heteronormative Lebensstile abgewunken, verpönt und sogar gesetzlich verboten wurden. In Deutschland fand die erste CSD-Demo in 1979 mit Teilnehmenden im dreistelligen Bereich statt. Die CSD-Bewegung entstammt aber ursprünglich dem New York der 1960er Jahre. Zu Zeiten der Anfänge queerer Gruppen und den ersten Schwulenbewegungen gab es in New York City regelmäßige Polizeirazzien und Veranstaltungsauflösungen, da die freie Entfaltung der Sexualität noch rechtswidrig war.

Der Tropfen, der das Fass dann zum Überlaufen brachte fand am 28. Juni 1969, an der Ecke Christopher Street im Stonewall-Inn statt - einer unscheinbaren Bar mit queerem sowie afro- und lateinamerikanischem Klientel. Bei einer spontanen Razzia begannen Unruhen, bei denen die Misshandlungen durch die Polizeikräfte gewalttätig von den Kunden der Bar unterbunden wurden. Noch heute spricht man von den "Stonewall Riots" als den Wendepunkt der Geschichte der Diskriminierung queerer Menschen.

Durch die Vorkommnisse in der Christopher Street gründete sich kurz darauf die "Gay Liberation Front", die im darauffolgenden Jahr, 1970, einen demonstrativen Marsch durch New York in Gedenken an die Stonewall Unruhen veranstaltete. Damit waren die Grundsteine des Christopher Street Days gelegt, und in den darauffolgenden Jahren formten sich immer mehr queere Gruppen, die durch Demonstrationen und Proteste die Stonewall Unruhen kommemorierten und sich für die Entkriminalisierung der Sexualität und Geschlechtervielfalt auf der ganzen Welt einsetzten. 

Die Sichtbarkeit der Pridebewegung ist immer noch unglaublich wichtig für die Gleichstellungsarbeit, denn auch heute - trotz Ehe für alle, trotz Selbstbestimmungsgesetz, trotz 250.000 CSD-Demonstrierender letztes Jahr in Hamburg - werden queere Menschen täglich angefeindet, abgewertet und diskriminiert. Um ein Zeichen für Antidiskriminierung, Gleichstellung aller Geschlechter, sowie Akzeptanz, Inklusion und Weltoffenheit zu setzen, und um queeren Menschen zu zeigen, dass sie angstfrei sein und sicher ihre Identität ausleben können, wurde die Aktion "Hamburg zeigt Flagge" ins Leben gerufen. Viele Firmen, Behörden, öffentliche Gebäude und soziale Gruppen flaggen zu dieser Zeit die progressive Prideflagge, um sich mit queeren Menschen zu solidarisieren.

Wir als AStA der TUHH sprechen uns klar und deutlich für die Rechte queerer Menschen und deren Gleichstellung aus. Schon seit Jahren arbeiten wir ständig an der Verbesserung und Sichtbarmachung der Umstände, denen queere Menschen am Campus ausgesetzt sind. Dieses Jahr haben wir massig Flaggen gedruckt, die Ihr alle in Euren Bürofenstern am Campus aufhängen könnt. Holt Euch Eure Flagge zu Sprechzeiten im AStA-Büro (E-0.069) ab und gestaltet den Campus so bunt wie es geht! Setzt gemeinsam mit uns ein Zeichen für Vielfalt und Wertschätzung, und zeigt Euren Mitmenschen, wie gern Ihr sie habt!

Wir wünschen Euch eine fabulöse Pride Week!
Euer AStA