All-Gender und [Frauen Inter Nichtbinär Trans]* Toiletten

Auf dem Campus der TUHH gibt es viele Toiletten für Männer, Frauen und beHinderte Menschen, aber keine einzige Toilette für Menschen, die sich anderen Geschlechtern zuordnen oder sich ungern den gesellschaftlich gegeben Geschlechterrollen unterordnen möchten.

Nach der Ausarbeitung eines Konzeptes durch den AStA und der Queer AG wurde am 27.11.2019 zu einem hochschulöffentlichen Gespräch geladen, welches von circa 20 Personen, größtenteils Studierenden, besucht wurde. Das konstruktive Gespräch hat zu einer weiteren Auseinandersetzung innerhalb der Arbeitsgruppe geführt. Nach Entschluss für das Konzept konnte auch vom Präsidium eine Umsetzungszusage eingeholt werden.

An drei Standorten werden insgesamt sechs Toilettenanlagen umbenannt. Die ehemaligen Männer-Toiletten werden zu All-Gender-Toiletten und die ehemaligen Frauen-Toiletten zu [Frauen Inter Nichtbinär Trans]*-Toiletten. Alle anderen Toiletteneinrichtungen bleiben von der Änderung unberührt.

Eine Toilette für Alle

Die All-Gender-Toiletten sind Toilettenräume für alle und jede*n, unabhängig von Geschlecht und Gender! Auf den All-Gender-Toiletten gibt es sowohl Sitz- als auch Stehklos.

Die binäre Aufteilung von Toilettenräumlichkeiten übt auf Menschen den Druck aus, sich einer dieser Bezeichnungen unterzuordnen. Um diese Art von Zwang und Diskriminierung zu vermeiden und nachhaltig zu überwinden, soll mithilfe des Prinzips von All-Gender-Toiletten ein Raum geschaffen werden, in dem keine Unterteilung in Geschlechtsidentitäten und -rollen stattfindet. Beispielsweise können trans-Menschen mit einem geringeren Stigma die Toilette besuchen. Zusätzlich wird studierenden Elternteilen der Besuch der Toiletten gemeinsam mit ihren Kindern erleichtert.

Die Toilette als Rückzugsort für Frauen*, Inter*- Trans*sexuelle und Nichtbinäre* Menschen

Neben der All-Gender-Toiletten gibt es [Frauen Inter Nichtbinär Trans]*-Toiletten welche für Frauen, intergeschlechtlich-, nichtbinäre- und trans-Personen gedacht sind.

Die Toiletten-Räumlichkeiten sollen sowohl einen Rückzugsort vor genereller und akut ausgeübter sexualisierter Gewalt bieten als auch der Sensibilisierung gegenüber der Thematik Gender und Geschlechtsidentität dienen. Zusätzlich wird für Sichtbarkeit von Menschen gesorgt, die von Diskriminierung hinsichtlich der gesellschaftlich etablierten Geschlechternormen betroffen sind.

Damit wird langfristig gesehen auf mehr Akzeptanz hingearbeitet.

Orte der All-Gender und FINT*-Toiletten


Weiterführende Informationen

Stelle uns deine Fragen adressiert an das Referat Gleichstellung über das Kontaktformular und deine Frage wird beantwortet.

Ist das Relevant?

Es betrifft wenige Menschen. Es betrifft eine Minderheit. Die Vertretung von Minderheiten ist wichtig, weil wir diese schützen müssen. Wenn wir mit einer veränderten Toilettensituation auch nur einem Menschen helfen können, dann ist das Ziel erreicht.

Warum unterstellt ihr allen Männern übergriffiges Verhalten?

Das tun wir nicht. Allerdings belegen Statistiken, dass sexuelle Gewalt gegen FLINT* häufiger ist, als gegen cis-Männer und Übergriffe vermehrt von cis-Männern begangen werden.

Deswegen sind wir der Meinung, dass wir eine [Frauen Inter Nichtbinär Trans]*-Toilette brauchen. Es geht bei den [Frauen Inter Nichtbinär Trans]*-Toiletten einzig und allein um den Schutz und die Sichtbarkeit der inbegriffenen Menschen.

Warum macht ihr nicht die Behinderten-Toiletten zu All-Gender Toiletten?

Das ist aufgrund der Arbeitsstättenverordnung, welche eine Mindestanzahl von Toiletten für Menschen mit Behinderung vorschreibt, nicht möglich. Außerdem könnte suggeriert werden, dass „Behindert“ gleich FLINT* ist.

Warum soll der Rückzugsort eine Toilette sein?

Die Toilette hat sich als Rückzugsort etabliert.


Updated: Nov. 13, 2021